Möglichkeiten der Begrünung eines Flachdaches oder einer Garage
Der Grundaufbau:
Je nach Art des Daches sollten Sie darauf achten, einen guten und stabilen Grundaufbau zu haben. Hierzu gibt es bei Fachhändlern spezielle Systeme, die aus unterschiedlichen Schutzschichten wie Folien und Vlies sowie einer Entwässerungs-Festkörperdrainage bestehen. Die Art des Aufbaus unterscheidet sich im Aufwand, der Neigung des Daches, sowie der anschließenden Nutzung des Daches bzw. den darunterliegenden Räumlichkeiten. Während z.B. eine Garage oder ein Carport in einer Do-it-yourself Bauweise begrünt werden können, sollte dies bei Hausdächern immer vom Spezialisten übernommen werden.
Wenn Sie ein Dach selbst begrünen möchten, müssten Sie natürlich vorab sicherstellen, dass Ihr Dach wasserdicht ist und das Regenwasser auch nach der Begrünung z.B. durch Dränagen oder Ähnliches ablaufen kann. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass es auf dem Dach keine Bereich gibt, in denen sich größere Mengen Staunässe ansammeln können.
Das Flachdach ist mit einer Folie und Ablauf ausgestattet. Das grüne Vlies führt überschüssiges Wasser ab und schützt die Folie.
Als Grundschicht unter der Dacherde sollten Sie immer ein spezielles Dachvlies verlegen. Es schützt Ihr Dach vor Beschädigungen und die Unterseite des Vlieses führt überschüssiges Wasser ab. Ein Vlies kann übrigens bis zu sieben Liter Wasser pro Quadratmeter speichern. Auf das Vlies geben Sie nun ein spezielles Dachsubstrat (Dacherde). Es sollte keinen oder nur wenig Humus enthalten, damit das überschüssige Wasser schnell abfließen kann und so keine Staunässe entsteht. Zum anderen beinhaltet spezielle Dachstaudenerde keine Bestandteile, die davongeschwemmt werden. Für eine Sedumbegrünung (extensive Dachbegrünung) sollte die Substratschicht mindestens eine Höhe von 5 cm haben.
Das Spezialsubstrat für Dachbegrünung wurde auf dem Flachdach verteilt.
Das Aufbringen der Pflanzen:
Die Dachpflanzen können auf verschiedene Art und Weise auf das Dach aufgebracht werden. Dabei richtet sich die Vegetationsaufbringung nach den Kosten und danach, wie schnell das Dach begrünt sein soll. Gepflanzt werden kann in der Regel von März bis Ende Juni und von Anfang September bis November. In diesen Monaten herrschen die besten Wachstumsbedingungen für die Dachpflanzen. Im Hochsommer kann auch gepflanzt werden, wenn eine intensive Bewässerung möglich ist. Die Anwuchszeit beträgt in der Regel 3-4 Wochen. Direkt nach der Pflanzung sollte das Gründach 2-3 Mal in der Woche gewässert werden, bis die Pflanzen angewachsen sind. Nach dem Einwurzeln übersteht die Begrünung auch längere Trockenperioden.
Flachballenstauden und Sedumsprossen sind gepflanzt bzw. wurden verstreut.
Frisch eingepflanzte Flachballenstauden für die Dachbegrünung.
Das Pflanzen von Flachballenstauden:
Eine sehr effiziente Methode ist das gezielte Einpflanzen der Pflanzen in das Dachsubstrat. Da die Pflanzen als Flachballenstauden schon einen Wurzelballen besitzen, wachsen diese schnell an und können sich leicht vermehren. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zusammenstellung und Verteilung der Pflanzen bestmöglich bestimmt werden können.
Bei niedrigen Flächen, auf die geschaut wird, können mit einer gezielten Auswahl tolle Muster gepflanzt werden. Die Pflanzung von Kräutern ist ebenfalls empfehlenswert, da sie Nahrung für Insekten darstellen und in der Küche verwendet werden können. Gerade bei kleineren Flächen lassen sich Sedumpflanzen sehr gut mit Kräutern, Gräsern und Stauden kombinieren.
Dabei brauchen Sie etwa 15-20 Pflanzen pro Quadratmeter mit einer Ballengröße von 5-6 cm. Nach einiger Zeit wachsen die Pflanzen zusammen und bilden einen geschlossenen Pflanzenbestand. Unsere zahlreichen Sorten von Dachstauden bieten wir in Multitopfplatten zu 50 Stück, zu 100 Stück oder auch als Einzelpflanzen an.
Aufbringung der Pflanzen als Sprossen:
Die einfachste und schnellste Art, gerade für große Flachdächer, ist das Ausbringen der Pflanzen als Sprossen. Die Sprossen der Sedumpflanzen sind abgeschnittene Pflanzentriebe, die für die extensive Dachbegrünung auf das Substrat ausgestreut werden. Sie wachsen in dem Dachsubstrat an und können sich genauso wie die Flachballenpflanzen entwickeln. Die Sprossen werden auf die zu begrünende Fläche gleichmäßig ausgestreut und ganz leicht mit einer Schutzschicht (z.B. Feinsubstrat) abgedeckt oder etwas mit einem Rechen in das Dachsubstrat eingearbeitet, bzw. angedrückt und kräftig beregnet. Man muss jedoch bis zu ein Jahr warten, bis das Dach komplett grün ist.
Pro Quadratmeter empfehlen wir eine Aufwandmenge von 80-100g. Wir bieten Ihnen die Sedumsprossen als Standardmischung (4 - 6 Sorten) und als spezielle Wunschmischungen in verschiedenen Farbkompositionen an. Sie benötigen z.B. für eine Garage oder ein Carport mit ca. 30 qm Dachfläche etwa 3 kg Sedumsprossen. Für eine schnellere Begrünung können Sie natürlich auch mehr Sprossen verteilen.
Auslegen einer Vegetationsmatte
Vegetationsmatten für die Dachbegrünung sind mit einem Rollrasen vergleichbar und die schnellste Art, zu einem fertig begrünten Dach zu gelangen. Die Pflanzen sind hier schon fix und fertig in einem speziellen Aufbau aus Vlies und Dachsubstrat eingewachsen. Der Vorteil ist eine vergleichsweise einfache Ausbringung und das Unkrautjäten entfällt, da die Fläche schon großflächig geschlossen ist. Diese Methode wird vor allem bei der Begrünung von Steildächern verwendet. Eine Substratschicht von 4-6 cm ist dennoch unter der Matte nötig, damit die Pflanzen auf Dauer einwachsen können.
Das Verteilen von Samenmischungen:
Im Shop sind auch verschiedene Samen-/Saatgutmischungen für die Dachbegrünung erhältlich. Das Saatgut keimt aus, bildet Wurzeln und wächst somit langsam an. Die Sorten aus der Saatmischung keimen dann innerhalb von 1-2 Jahren. Es ist die kostengünstigste Begrünungsart, allerdings auch eine sehr langwierige. Zudem muss das Dach anfangs sehr oft von Gräsern und Baumsämlingen befreit werden, die auf den noch freien Stellen durch Flugbesamung anwachsen. Bis das Dach komplett begrünt ist, vergehen oft mehrere Jahre.